Rahmen und Regeln, um kreativ
zu sein

CCAJ beruht auf einem Modell, das eine spezielle „kinematografische Frage“ unterstützt und eine Reihe von „Spielregeln“ formuliert, um die „Frage“ zu beantworten. Warum benutzen wir ein „Modell“? Weil es die Schüler*innen letzten Endes selbständiger macht. Lassen Sie uns das erklären.

Rahmen und Regeln

Einführung

Es dauert lange, in der praktischen Arbeit mit Filmen wirklich eigene Erfahrungen zu machen: Mit einem „Modell“ lässt sich daher eine interessante Dynamik erzeugen. Er hilft den Schüler*innen, sich nicht in Stereotypen des Mainstream-Films zu verlieren, da es unerwartete Möglichkeiten vorschlägt, sich dem Film mit einer strengen Methodik zu nähern.

„Diese Strenge ist notwendiger denn je (...), da sie durch die übermäßige Abhängigkeit von „Spielereien“ und durch schlechte oder überflüssige Arbeitsmethoden bedroht wird, bei denen das Filmemachen zum Spiel wird und das Gefühl der Präzision verloren geht. Mit den heutigen Digitalkameras können wir problemlos alles so filmen, wie es uns gerade gefällt. Wenn junge Menschen einen solchen Film mit einer solchen Ausrüstung und solch einer Unmittelbarkeit drehen, heißt das noch lange nicht, dass sie dabei wirklich die Macht des Kinos erleben.“ (Alain Bergala).

Die Konzentration auf einen bestimmten Parameter hilft Kindern zu entdecken, dass Filme nicht nur auf Erzählung und Dialog beruhen und eröffnet ihnen den Reichtum des filmischen Ausdrucks. Sie zeigt uns, dass das kinematografische Material (Ton, Beleuchtung, Rhythmus) Bedeutung und Emotionen erzeugt. Dies ist immer eine Überraschung für Schüler*innen, die sich auf das Geschichtenerzählen und die Dialoge konzentrieren, und kann als „roter Faden“ für eine tiefergehende Annäherung an das Filmemachen dienen.

Die Auswahl kinematografischer Parameter ist auch ein Schlüssel zum Anschauen der Filme und zur Lenkung der Aufmerksamkeit (besonders wenn sich Filme sehr von dem unterscheiden, was sich junge Menschen normalerweise ansehen). Wir werden zu aktiven Zuschauer*innen, wenn wir auf der Suche nach etwas ganz Bestimmtem sind.

Unter anderen wurden in den CCAJ-Workshops bereits folgende Themen untersucht: Farbe, Blickwinkel, verborgen/gezeigt, Kamerabewegungen, Orte und Geschichten, Klima.

Die Teilnehmenden sehen sich Filme im Kino an, analysieren vorbereitete Filmausschnitte zum Thema und befassen sich anschließend mit individuellen filmischen Übungen. Durch die Arbeit alleine und in Kleingruppen an – mit Blick auf die für das Projekt geltenden Regeln – definierten Übungen können die Teilnehmenden experimentieren und ein Verständnis für das Zusammenspiel der Elemente entwickeln, aus denen die „kinematografische Frage“ besteht.

Die Frage des „Verbergens und Zeigens“ ist im Kino von wesentlicher Bedeutung, denn sie betrifft alle Phasen des Filmemachens: das Szenario mitsamt seinen Zeitsprüngen, die Wahl des Schauplatzes, die Art und Weise, wie der Film geschnitten/montiert wird (was wurde weggelassen), das Verbergen bzw. Zeigen durch Ton und Licht sowie die handwerklichen Fähigkeiten der Schauspieler*innen: wie man die Emotionen der Figuren zeigt oder versteckt, ihr Innenleben im Dunkeln lässt oder ans Licht bringt.

Rätsel, Ellipsen, Geheimnisse, Mysterien und Enthüllungen: Wie (und warum) sind „gezeigt“ und „verborgen“ zentrale Begriffe für das Kino?

Aufgabe

Die folgenden Übungen haben Schüler*innen verschiedener Altersgruppen zum Thema „verborgen/gezeigt“ durchgeführt.
Sie waren mit einer Reihe einfacher, aber wirksamer „Spielregeln“ verbunden:
(Hinweis: Der Filmausschnitt enthält einen schwer verständlichen Dialog, den wir nicht untertitelt haben, da er nicht im Mittelpunkt steht.)

Spielregeln

  • Ein „segmentiertes Porträt“: Wie man etwas andeutet, ohne es in seiner Gesamtheit zu zeigen (mit einigen wenigen Fotos oder kurzen Einstellungen).
  • Filmen Sie einen Vorgang nur als Abfolge kurzer Einstellungen mit Schnitten dazwischen.
  • Was ist nicht im Bild zu sehen? Eine Person im Bild reagiert auf etwas oder jemanden, das/der*die nicht im Bild ist und nie gezeigt wird (mit Ton, Beleuchtung, Blick des*der Schauspieler*in ...).

Anleitung

Klicken Sie die Miniaturbilder an und sehen Sie sich die 10 Kurzfilme an. Versuchen Sie zu erkennen, welche der „Spielregeln“ die Schüler*innen verwendet haben.

Konnten Sie Techniken aus und Anspielungen auf andere Filme erkennen? Fallen Ihnen andere Filmausschnitte oder Spielregeln für Übungen zu diesem Thema ein?

In Notizblock speichern

Wenn Sie mehr über die Frage „verborgen/gezeigt“ erfahren möchten, können Sie auch online auf der CCAJ-Website nachsehen.

Beispiele für Filmausschnitte zum Thema „verborgen/gezeigt“ finden Sie hier.

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