Jede*r, der*die im Bereich der Filmbildung arbeitet, kennt den Druck, gleich nach Abschluss des Projektes eine „Evaluierung“ durchzuführen. Oft hängt davon die Freischaltung der letzten Finanzierungstranche ab.
Dieser Druck kann das Projekt verfälschen: Wir wollen positive und messbare Ergebnisse, diese Ergebnisse müssen sofort sichtbar sein, und zwar auch bei den einzelnen Teilnehmenden und sie müssen sich in der Regel auf die „erwarteten Ergebnisse“ aus unserer Bewerbung um die Finanzierung beziehen. Dadurch wird es schwierig, von den unerwarteten, rätselhaften oder unerklärbaren Ergebnissen zu berichten, die häufig zu beobachten sind.
Hier ist ein zweiter Text von Cary Bazalgette: Lehrkräfte & Medienschaffende – eine ebenbürtige Beziehung? Der kurze Artikel berichtet von ihren Erfahrungen bei der Evaluierung von Medien- und Filmbildungsprojekten und die Fallstricke, auf die sie dabei gestoßen ist. Scheinbar liegt der Schwerpunkt dabei auf der Frage, wie Medienschaffende und Pädagog*innen gemeinsam an Projekten arbeiten. Nebenbei hat sie aber bemerkt, dass die kurzfristigen Evaluierungen und vielleicht auch die Projekte selbst erheblichen Einschränkungen unterliegen.
In gewisser Weise sind Bildungsprojekte das Gegenteil dessen, was wir uns für die Filmbildung wünschen: Während Projekte kurze Laufzeiten und begrenzte Wirkungen haben, wird der Rahmenlehrplan für Schulen über viele Jahre hinweg umgesetzt (weshalb Veränderungen nur langsam stattfinden), erreicht jedes Kind und hat umfangreiche Ressourcen zur Verfügung. Bazalgette sagt, in der Projektarbeit werde oft das Problem genannt, dass „Zeit und Geld fehlen“. Vielleicht lautet die Antwort nicht „mehr Zeit und mehr Geld“, sondern die Nutzbarmachung dieser Zeit und dieses Geldes. Zu diesem Zweck muss der Film dorthin gebracht werden, wo „der Einsatz hoch ist“: muttersprachliche Alphabetisierung, Informatik, Naturwissenschaften, Technik, Ingenieurwissenschaften und Mathematik.
Lesen Sie den Artikel von Bazalgette und denken Sie über Folgendes nach:
Halten Sie Ihre Gedanken unten im Notizblock fest.
Mit dieser Notizblock-Funktion können Sie Ihre Antworten und Gedanken zu Fragen aufschreiben, die in diesem Kurs gestellt werden.
Notizblock öffnen
Mit der Option Tag können Sie zur besseren Orientierung die Bezeichnung des Abschnitts einfügen, bevor Sie Ihre Notizen eingeben.
Sie können diese Notizen kopieren,, herunterladen oder sich selbst per E-Mail zusenden.